Sauerteig ist eine Diva. In 3 Schritten will er angesetzt, gezüchtet und gepflegt werden. Er braucht viel Wärme. Erst dann entfaltet er die ganze Kraft seines Korns. Mit Liebe genährt erfreut der Sauerteig nach fast 24 Stunden den Bäcker und seine Mitmenschen. Wie also stellt man ihn an?
Wasser und Mehl, mehr braucht es nicht! Der eigene Sauerteig zündet mit drei gehäuften Esslöffeln Mehl und warmem Wasser gleichen Gewichts. In einer Schüssel cremig vermischt wird er dann zugedeckt an einem warmen Platz gestellt. Nach 24 Stunden kommt wieder frisches Mehl und Wasser dazu. Also drei Löffel Mehl und entsprechend Wasser, 5 Tage lang. Bei der letzten „Fütterung“ wird das Wasser weggelassen.
Der Sauerteig wächst über die 5 Tage stetig
Mikroorganismen aus dem Korn kultivieren sich. Die Diva entwickelt Charakter, Milchsäurebakterien entstehen, eine von ihnen entwickeln auch Essig. Die machen zusammen den typischen Geschmack des Sauerteigs und bilden die Lebensgrundlage von Hefepilzen. Eine blubbernde Masse und ein wohliger Geruch nach Hefe, Wald und Moos, Zitrusfrüchten, Äpfel und Bananen zeugt von einem gelungenen Sauerteig. Tolle Diva, oder?
Jetzt kann daraus das erste eigene Sauerteigbrot entstehen!