Der Backheld

Aufgewachsen in der Bäckerei meiner Großeltern umgab mich stets der Duft von frisch Gebackenem. Besonders gut waren die Momente, wenn die noch warmen Brote und Hefeteilchen in den Laden Einzug hielten. Im schmalen Gang zum Laden stand das heiß gebackene Brot: Zu heiß, um es mit bloßer Hand in die Auslage zu heben. Wer daran vorbei ging, spürte die kraftvolle Energie der frische Laibe. Den sich ausbreitenden Röstaromen konnte sich niemand entziehen. Frisches, hausgebackenes Brot ist der Geruch meiner Kindheit.

1984 schloß mein Opa die Bäckerei. Somit verflog vorerst auch der Backduft. Mein Lebensweg führte mich nach München. Dort, in einer kleinen Bäckerei, fand ich ihn wieder. Den Duft, die Brote, alles wie damals in der Kindheit – wunderbar! Doch Jahre später schloss auch sie.

Bei einem Besuch in der Heimat hielt ich plötzlich Überbleibsel und Rezepte aus der Backstube meines Großvaters in den Händen. Meine Lust und Neugier erwachte – mit den Fachbüchern und Gerätschaften aus Opas Nachlass fing ich selbst an zu backen. Es ging los! Das erste Brot.

Unzählige Brote haben seitdem meinen Steinofen knusprig verlassen. Der Duft von frisch gebackenem Brot macht mich glücklich! Mit Backhelden gebe ich mein Wissen rund um hausgebackene Brote und das Ursprüngliche des Sauerteigs weiter. Es ist so einfach, sein eigenes Brot zu backen. Und es zaubert ein unwiderstehliches Lächeln ins Gesicht, wenn der erste Bissen der warmen Brotaromen auf der Zunge liegt.

Euer

Harald Evertz